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Schlagfertigkeit erlernen leicht gemacht: So konterst du richtig

Lesezeit von 7 Minuten
Schlagfertigkeit erlernen leicht gemacht: So konterst du richtig

Keine Frage: Unsensible Sprüche können verletzend sein. Insbesondere im Berufsleben ist man vor ihnen nicht sicher, sei es im Kollegenkreis oder im Umgang mit dem Vorgesetzten. Bestimmt hast auch du schon mal an dem einen oder anderen „blöden Spruch“ zu knabbern gehabt. Warst du in diesem Moment völlig perplex und ist dir erst Stunden später eine passende Antwort eingefallen? Dann warst du nicht schlagfertig genug. Die gute Nachricht lautet: Schlagfertigkeit kannst du lernen. Nachfolgend möchten wir dir zeigen, wie das geht.

Was ist Schlagfertigkeit überhaupt?

Als Schlagfertigkeit bezeichnet man die Fähigkeit, in unangenehmen Situationen bzw. auf unangemessene Äußerung schnell und passend zu kontern. Aber Vorsicht: Verwechsle Schlagfertigkeit nicht mit Unverschämtheit oder Arroganz!

Eine verletzende Bemerkung mit einem Spruch unterhalb der Gürtellinie zu erwidern, ist eindeutig nicht gemeint. Vielmehr kommt es auf Humor und Charme an. Dem Angreifer wird der Wind mit Witz und Wortgewandtheit aus den Segeln genommen.

Das größte Problem bei schlagfertigen Antworten besteht darin, dass sie uns oft erst Stunden später einfallen. Daher haben wir nachfolgend ein paar Beispiele zur Inspiration zusammengefasst, die in nahezu jeder beruflichen Situation funktionieren:

  • Wenn Sie das sagen, wird es wohl seine Richtigkeit haben.
  • Das haben Sie korrekt verstanden.
  • Welcher Teil von Nein war für Sie unverständlich?
  • Das ist Ihre subjektive Wahrnehmung.
  • Daran werden Sie sich gewöhnen müssen.
  • Geht es Ihnen jetzt besser, nachdem Sie das kundgetan haben?
  • Behaupten kann man viel, wenn der Tag lang ist.
  • Können Sie das auch rückwärts?
  • Ich passe mich lediglich meinem Gesprächspartner an.

Selbstverständlich wäre ein freier, spontaner Konter noch wirksamer als ein auswendig gelernter Spruch. Dennoch können diese „Standardkontersprüche“ gerade in der Anfangsphase überaus hilfreich sein. Lege dir also ruhig ein paar davon zurecht!

Auf das Umfeld kommt es an

Schlagfertigkeit ist sowohl im Privat- als auch im Berufsleben von Vorteil. Allerdings gilt es zu differenzieren: In deinem Kollegenkreis wird möglicherweise ein anderer Umgangston herrschen als in deinem Freundeskreis. Auch Schlagfertigkeit gegenüber dem Vorgesetzten will gelernt sein! Riskiere es nicht, dass dir dein Konterspruch arbeitsrechtliche Konsequenzen beschert.

Im beruflichen Kontext ist grundsätzlich Fingerspitzengefühl gefragt. Herrscht bei euch ein distanziertes Klima, solltest du dich an oben genannten Beispielen orientieren. Diese passen in vielen Situationen und überschreiten keine persönliche Grenze.

Geht es bei euch im Betrieb ein wenig lockerer zu, dürfen auch die schlagfertigen Sprüche entsprechend gewagter sein:

  • Dürfte ich dir das „Tschüss“ anbieten?
  • Gibt es dich auch in amüsant?
  • Wenn ich dir zustimme, liegen wir beide falsch!
  • Das trifft mich jetzt so hart wie Götterspeise.
  • Was sagst du als Unbeteiligter zum Thema Intellekt?
  • Heute ist der Tag der Empathie / des guten Benehmens / der Höflichkeit. Schade, dass du ihn nicht feiern kann.
schlagfertigkeit definition

Kann man Schlagfertigkeit lernen?

Manchen Menschen ist die Schlagfertigkeit einfach in die Wiege gelegt worden. Sie müssen sich nicht großartig anstrengen, sondern können spontan kontern. Hierbei wirken sie weder verkrampft noch aufgesetzt. Letzteres ist es, was wahre Schlagfertigkeit ausmacht.

Verzage jedoch nicht, wenn du nicht von Natur aus schlagfertig sein solltest. Wie eingangs erwähnt, handelt es sich um eine Fähigkeit, die sich trainieren lässt. Die Antwort lautet also: Ja, Schlagfertigkeit kann man lernen. Um schlagfertiger zu werden, sind folgende drei Faktoren entscheidend:

  • Selbstbewusstsein
  • Humor
  • Argumentationsgeschick

3 Wege zu mehr Schlagfertigkeit

Schauen wir uns die einzelnen Faktoren doch mal im Detail an:

Dass Schlagfertigkeit mit einem gesunden Selbstbewusstsein einhergeht, ist nahezu selbsterklärend. Wer es immer allen recht machen möchte, kann nicht schlagfertig reagieren.

  1. Der erste Schritt zu mehr Schlagfertigkeit lautet also: Stärke dein Selbstbewusstsein. Hierauf gehen wir später noch gesondert ein.
  2. Zur Schlagfertigkeit gehört ebenso, dir die manchmal sehr geistlosen Sprüche anderer Menschen nicht zu sehr zu Herzen zu nehmen. Es gibt Äußerungen, die derart abstrus sind, dass man ihnen nur mit Humor begegnen kann. Verbissenheit ist hier fehl am Platze: Lache auch mal über dich selbst. Auf diese Weise wirkst du sofort souveräner.
  3. Als letzten entscheidenden Faktor haben wir das Argumentationsgeschick. Oftmals lässt sich voraussehen, in welchen Situationen es dumme Sprüche hageln könnte. Lege dir bereits im Vorfeld gedanklich mögliche Kontersprüche und Gegenargumente zurecht (s. o.).

Weitere Inspirationen für mehr Schlagfertigkeit findest du in folgendem Video.

6 Schritte, um schlagfertig zu werden

Es ist kein schönes Gefühl, nach einer unangemessenen Bemerkung einfach nur perplex und stumm in die Gegend zu starren. Damit dir das künftig nicht mehr so häufig passiert, möchten wir dir sechs einfache Schritte für mehr Schlagfertigkeit mit auf den Weg geben:

1. Stärke dein Selbstbewusstsein

Wer schlagfertig sein möchte, der muss sich etwas zutrauen. Hierfür benötigst du Selbstbewusstsein. Werde dir deiner Stärken bewusst: Wer bist du? Welche positiven Eigenschaften machen dich aus? Auf welche Erfolge kannst du in deinem Leben bereits zurückblicken? Sollte dir spontan nicht genug einfallen, dann frage deine Familie und Freunde nach ihrer Ansicht.

Du hast sicherlich keinen Grund, dich von dummen Sprüchen verunsichern zu lassen. Du bist nicht auf die Gunst von Menschen angewiesen, die du nicht magst. Das gilt auch für Arbeitskollegen! Du bist stark und selbstbewusst. Du darfst kontern, wenn dir jemand zu nahe tritt.

2. Sei vorausschauend

Dumme Bemerkungen kommen gerade im Berufsleben nicht immer spontan. Oftmals ahnst du schon im Vorfeld, von welchem Kollegen oder in welchen Situationen du einen Spruch zu erwarten hast. Achte frühzeitig auf die Anzeichen, dass sich etwas anbahnt. Hierbei kann es sich z. B. um bestimmte Gestiken deines Gegenübers handeln.

Manchmal spürst du auch intuitiv, dass deinem Gegenüber eine unangemessene Bemerkung auf der Zunge liegt. Manche Menschen greifen auch gerne Missgeschicke auf. Sie veralbern dich beispielsweise, wenn du stolperst oder Kaffee verschüttest. Indem du die Sprüche in den jeweiligen Situationen bereits kommen siehst, kannst du souveräner und schlagfertiger reagieren.

3. Erweitere deinen Wortschatz und deine Allgemeinbildung

Dein Ziel sollte niveauvolles, witziges Kontern sein, das dein Gegenüber erst einmal verstummen lässt. Dies gelingt dir am besten, wenn du über einen großen Wort- und Wissensschatz verfügst. Ein ausgeprägter Wortschatz ist notwendig, um originelle Kontersprüche zu entwickeln. Diesen erweiterst du am besten, indem du viel liest. Es muss keine hochgestochene Literatur sein, aber bitte greife nicht nur zu Zeitschriften.

Dass Lesen den Wortschatz erweitert, ist wissenschaftlich bestens belegt. Dies zeigt sich bereits bei Kindern!

Ein fundierter Wortschatz ist der eine Aspekt, aber erst durch gutes Allgemeinwissen bekommen deine Konter wirklich „Gehalt“. Je gebildeter du bist, umso einfach kannst du zu verschiedenen Themen Kontra geben. Möglicherweise kannst du dein Gegenüber sogar entlarven, wenn dieser mit seinem Spruch beweist, dass er von dem jeweiligen Fachgebiet keine Ahnung hat – du aber schon.

4. Setze dich nicht unter Druck

Schlagfertigkeit zu lernen, ist ein Prozess. Setze dich nicht unter Druck, wenn du nach einem Spruch doch wieder „baff“ sein solltest. Es ist vollkommen menschlich, dass in einer Stresssituation der Fluchtreflex aktiviert wird. Je mehr du dich nun bemühst, krampfhaft schlagfertig zu sein, umso weniger wird es dir gelingen. Versuche stattdessen locker zu bleiben und nicht so viel nachzudenken.

5. Gehe nicht auf Provokationen ein

Wenn wir provoziert werden, möchten wir entweder unsere Entrüstung kundtun oder zum Gegenangriff übergehen. Hierdurch trägst du jedoch dazu bei, dass die Situation erst recht eskaliert. Im Berufsleben ist Letzteres grundsätzlich kontraproduktiv. Daher gilt: Ruhe bewahren.

Um schlagfertig zu reagieren, könntest du die provozierende Person beispielsweise ganz lässig fragen, ob ihr denn nichts Besseres / Originelleres zu dem jeweiligen Thema eingefallen sei.

6. Achte auf deine Körpersprache

Stelle dich vor den Spiegel und beobachte deine Körperhaltung. Der Bauchnabel zieht nach innen, den Brustkorb streckst du heraus. Straffe deine Schultern und hebe dein Kinn leicht an, sodass du deinem Spiegelbild direkt in die Augen schauen kannst. Die aufrechte Körperhaltung macht dich selbstbewusst.

Die besten Taktiken für mehr Schlagfertigkeit

Schlagfertigkeit erlernst du am besten, indem du sprichwörtlich ins kalte Wasser springst und das Kontern immer wieder übst. Hierfür gibt es verschiedene Techniken:

Die Umkehrtaktik

Jemand stellt dich im Kollegenkreis bloß? Dann drehe den Spieß einfach um. Ein prominentes Beispiel für die Umkehrtaktik hat der ehemalige britische Premierminister Winston Churchill geliefert.

Lady Astor sagte zu ihm: „Wenn ich Ihre Frau wäre, würde ich Ihnen Gift in den Kaffee mischen.“
Churchill antwortete: „Und wenn ich Ihr Mann wäre, dann würde ich ihn trinken.“
(Zitat)

Die Rückfragetaktik

Stelle auf eine unangemessene Bemerkung eine ebenso unangebrachte Gegenfrage.

Beispiel: Eine Kollegin sagt dir, dass du in deinem Urlaub ordentlich zugelegt hättest.
Deine Antwort: „Das ist möglich. War in eurem Hotel das Essen so schlecht?“

Die Komplimenttaktik

Setze deinen Gesprächspartner mit einem ironischen Kompliment außer Gefecht.

Beispiel: Ein Kollege beurteilt deine Präsentation als langweilig.
Deine Antwort: „Danke für den überaus konstruktiven Einwurf! Das bringt uns enorm weiter. Darf ich Ihre Bemerkung notieren?“

Die Zustimmungstaktik

Wenn jemand dich kritisiert, dann gib ihm einfach recht! Auf diese Weise läuft die Provokation ins Leere.

Beispiel: Eine Kollegin bezeichnet dich als zu unerfahren für den Job.
Deine Antwort: „Wenn Sie mit Ihrer langjährigen Fachkompetenz so sehr an der Urteilsfähigkeit der Personalabteilung zweifeln, dann bin ich wohl zu Unrecht unter 100 Bewerbern eingestellt worden.“

Tipp: Übe diese Taktiken mit einer vertrauten Person in einer Art Rollenspiel ein, bevor du sie im Berufsleben anwendest.

Fazit: Mehr Schlagfertigkeit für deinen beruflichen Erfolg

Schlagfertiger zu werden, ist für jedermann möglich. Neben den bereits genannten Tipps und Taktiken kann dich unser kostenloses Business Coach Workbook effektiv auf dem Weg zu mehr Schlagfertigkeit im Berufsleben unterstützen. Wir machen dich mit zehn praktischen Tipps aus dem Bereich des Business Coachings vertraut, die du sofort in deinem Berufsalltag umsetzen kannst.

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